Geschichte
«Die Leichtahtletikabteilung des BTV Aaraus darf auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Eigentliche Rezepte für die Grosserfolge gab es nie. Auch sind keine Wunder passiert. Was die lange Erfolgsserie möglich machte, war der Leistungswille der Athletinnen und Athleten, die Kameradschaft sowie das gute Einvernehmen innerhalb des Vereins.»
Zitat von Paul Zimmermann, Verfasser der Festschrift zum 60-Jahr-Jubiläum im Jahre 1992
Entwicklung des Vereins
Obwohl der BTV Aarau schon seit 1922 betrieb und auch damals schon Achtungserfolge zu verzeichnen hatte, schrieb man das Jahr 1933, als die Leichtathletikriege des BTV Aaraus offiziell gegründet wurde. Mitinitiant und Schöpfer des damaligen blauen BTV-Dresses war kein geringerer als Ernst Hirt, später erster Direktor der Schweizerischen Sportschule in Magglingen. Erste Erfolge wurden vor allem von der Läufergruppe an den Spiel- und Stafettentagen und den damals stark verbreiteten «Quer’s» sowie von den Mehrkämpfern errungen. Trainings- und Wettkampfstätte für die Aarauer Leichtathleten waren bis zum Jahre 1950 die Tellianlagen mit einer 120m-Aschenbahngeraden und der Spielwiese für die längeren Laufe. Aschenrundbahnen gab es zu jener Zeit nur wenige, Kunststoffbahnen überhaupt nicht. Für die Sprintwettbewerbe standen mit Sand oder Sägemehl gefüllte Sprunggruben zur Verfügung.
Während der Kriegsjahre von 1939 bis 1945 musste die turnsportliche Aktivität zurückgeschraubt werden. Das herausragende Resultat jener Zeit erbrachte der Vereinstrainer Edi Zuber mit seinem 11. Rang der Europabestenliste 1944 der Zehnkämpfer. Ab 1945 wurde die Leichtathletikriege aber wieder sehr aktiv. In den Jahren 1946 bis 1948 gehörte der BTV bereits zu den besseren Mannschaften des Landes, wobei ihm im Jahre 1948 in der Kategorie B der SVM sogar ein Sieg gelang. Im Jahre 1950 konnte die Stadt Aarau das Leichtathletikstadion Schachen mit einer 400m-Aschenrundbahn und den notwendigen Anlagen und Gerätschaften dem Betrieb übergeben. Die Einweihungsfeier erfolgte im Rahmen eines gutbesuchten 4-Kantone-Wettkampfes. Anschliessend konnten diverse SVM-Titel in der höchsten Liga der Schweiz gefeiert werden. Unter Chef-Trainer Christoph Schenker vertraten im Jahre 1972 sagenhafte 5 BTV-Athleten die Schweiz an den Olympischen Spielen in München. Nebst internationalen Grossmeeting organisierte der BTV zahlreiche Abendmeetings sowie 1981 und 1991 die Schweizerischen Staffelmeisterschaften im Stadion Schachen mit über 50 Kampfrichtern. Auch beim Aarauer Stadtlauf stellte der BTV seine Dienste zur Verfügung. Im Jahre 1992 zählte der BTV 340 Mitglieder, heute sind es 360.
Meilensteine
1933 | Gründung BTV Aarau Leichtathletikriege |
---|---|
1936 | Erster Schweizermeistertitel des BTVs durch Hans Zumbach im Diskus (42.06m) |
1950 | Einweihung des Leichathletikstadions Schachen in Aarau |
1960 | Mit Hansruedi Jost (Hammer) und Gusti Schlosser (Weit) sind erstmals BTV-Athleten an Olympischen Spielen dabei |
1964 | Erste Schweizerische Vereinsmeisterschaften (SVM) in Aarau |
1967 | Gründung der Damenabteilung Leichtathletik |
1970 | Einweihung der Sporthalle Schachen mit vereinseigenem Kraftraum |
1972 | Neuer Cheftrainer Christoph Schenker verhilft BTV-Athleten zu grossem Erfolg – 5 BTV-Athleten vertreten die Schweiz an den Olympischen Spielen in München |
1975 - 1977 | BTV organisiert Grossmeetings mit internationaler Beteiligung |
1990 | Erster Preisträger der Sport-Trophy und CHF 10'000 für vorbildliche Tätigkeit im Breitensport und der Juniorenabteilung |
1992 | Erstes gemeinsames Trainingslager der Männer und Frauen in der Toscana |
1993 | 60-Jahre-Jubiläum der Leichtathletikriege mit Festschrift |
2006 | 1. Quer durch Aarau |
2011 | Jugend trainiert mit Weltklasse zum ersten Mal im Stadion Schachen in Aarau |
2013 | Neue Vision "we are athletics" vorgestellt |
2017 | Eröffnung Sprintkorridor in der Berufsschule Aarau (bsa) als neue Trainingsstätte |
Erfolgreiche BTV-AthletInnen
1944 | Edi Zuber, 11. Rang Europabestenliste im Zehnkampf |
---|---|
1960 | Hansruedi Jost (Hammer) und Gusti Schlosser (Weit und Ersatz 4x100m) Olympische Spiele in Rom (Italien) |
1972 | René Dössegger (10’000m) mit Schweizerrekord in 28:22.88min und Rang 11, EM in Helsinki (Finnland) |
1972 | Peter Wittmer überspringt als erster Schweizer im Stab die 5m-Marke |
1972 | Werner Dössegger (10’000m), Vreni Leiser (400m), Werner Meier (1500m), Linus Rebmann (Weit) und Urs von Wartburg (Speer), Olympische Spiele in München (Deutschland) |
1982 | Christian Gugler (Mehrkampf) 8. Rang und 8035 Punkte, EM in Helsinki (Finnland) |
1977 - 1981 | René Gloor stellt Vereins- und Aargauerrekorde über 100m (10.64s), 200m (21.07s), 400m (46.88s) und im Weitsprung (7.91m) auf |
1991 | Markus Bösch (Olympischer Zehnkampf) 8. Rang am ETF in Luzern mit 7177 Punkten |
1992 | Martina Stoop und Bettina Stähli, beide im Halbfinal über 100m Hürden, Junioren-WM in Seoul (Südkorea) |
1992 | Oliver Wirz, 12. Bester Europäer an Crosslauf-Junioren-WM, Boston (USA) |
1992/93 | Urs und Roman Wenk, Berglauf-Junioren-Weltcup |
1996 | Martina Stoop (400m Hürden) Olympische Spiele in Atlanta (USA) |
2003 | Martin Leiser (400m Hürden) Finalteilnahme, Universiade in Daegu (Südkorea) |
2005 | Beat Ackle (Dreisprung) Weltmeister bei den M40, San Sebastian (Spanien) |
2013 | Jan Hochstrasser (800m) Halbfinal, Universiade Kazan (Russland) und an den Jeux de la Francophonie, Nizza (Frankreich) |
2014 | Jan Hochstrasser (1500m) Europameisterschaften, Zürich |
2017 | Selina Ummel (1500m) und Joël Flury (4x400m), U23 EM in Bydgoszcz (Polen) sowie Jan Hochstrasser (1500m) Hallen EM in Belgrad (Serbien) |
2018 | Jan Hochstrasser (1500m) und Silvan Wicki (100m und 200m) Europameisterschaften in Berlin (Deutschland) und Leonie Moll (Stab) U18 EM in Györ (Ungarn) |
2019 | Anna Archidiacono (100m Hürden), U20-EM in Boras (Schweden); Valentina Rosamilia EYOF Silber (800m) und Bronze (Medley-Staffel) in Baku (Aserbaidschan) |
2021 | Silvan Wicki (100m) Olympische Spiele 2020 in Tokyo (JPN); Valentina Rosamilia (800m) Silber an der U20-WM in Nairobi (KEN) und Bronze an der U20-EM in Tallinn (EST); Lucien Kern (4x100m) U20-EM in Tallinn (EST); Lukas Baroke (Hammer), European Throwing Cup in Split (CRO) und Team EM in Cluj-Napoca (ROM) |
Erfolgreiche BTV-Teams
1948 | SVM Schweizermeister Nati B |
---|---|
1957 | 2. Rang SVM Nati-B und damit Aufstieg in die Nati-A |
1960 | Erste BTV-SVM-Finalteilnahme in der Nati-A |
1967 | SVM Schweizermeister Junioren, Schweizerrekord über 4x100m in 40.7s (Besetzung: Toni Bächli, Kurt Keller, Ruedi Oegerli, Markus Bieri) und Schweizer Juniorenrekord über 4x100m in 42.3s |
1970 | SVM Schweizermeister Junioren |
1972 | SVM Schweizermeister Nati-A im Aarauer Schachenstadion mit neuem Schweizerrekord (14'489,5 Punkte) |
1972 | 5 BTV-Athleten vertreten die Schweiz an den Olympischen Spielen in München |
1973 | Aufstieg des SVM-Damenteams in die Nati-A und gewinn des Schweizermeistertitels im ersten Teilnahmejahr. |
1974 | SVM-Sieg der Damen und Verteidigung ihres Titels aus dem letzten Jahr in ihrem zweiten Jahr in der Nati-A mit neuer Rekordpunktzahl |
1991 | SVM Schweizermeister Junioren |
1992 | Cup Junioren.-Landesmeister von 1991 in Albi (Südafrika) |
2000 | SVM Schweizermeister U20 Männer mit neuem Schweizer Rekord |
2002 | U20 Europacup Junioren, Moskau (Russland), 3. Platz |
2005 | SVM Schweizermeister Junioren |
2008 | U20 Europacup Junioren, Rennes (Frankreich) |
2017 | 6. Schweizermeister-Titel in Folge mit der Américaine-Staffel Männer |
2018 | U20 Europacup Juniorinnen, Leiria (Portugal), 2. Platz |
Archivsuche
Weitere spannende Details über die Geschichte unseres Vereins findet ihr in der Festschrift von 1933-1993 oder in der Festschrift von 1993-2018. In der Archivsuche können nebst zahlreichen Festschriften auch alte Vereinshefte und Broschüren durchforstet werden. Total stehen über 900 Dokumente zum Nachlesen bereit!