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Interview von Weltmeister Beat Ackle mit David Zumbach

Beat Ackle versprach David Zumbach vor gut einem halben Jahr aus Jux ein Interview - jedoch nur, wenn er an der Hallen-SM die Goldmedaille holt. Nachdem Zumbach Ackle als Senioren-Weltmeister inteviewen durfte, haben die beiden jetzt die Rollen getauscht! Hier nun (natürlich unzensiert) die ganze Wahrheit über Hochsprung, Peking 2008 und Ralph Krueger.

am 27.02.2006 00:00

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von Beat Ackle

Fragen an David "Javier" Zumbach, den frisch gebackenen Hallen-Schweizermeister im Hochsprung. Er gewann den Wettkampf mit guten 2.08 m.

Von Beat "Jonathan" Ackle

Beat Ackle: Ich gratuliere Dir im Namen unserer Webgäste ganz herzlich zur ersten Goldmedaille bei den Aktiven. Ich habe aber im Vorfeld gehört, dass Du die Anlage am "End der Welt" bislang verflucht hast. Hast Du nach Deinem Sieg den Tartanboden geküsst?
David Zumbach: Nein, auf keinen Fall. Viel lieber hätte ich der Grossleinwand einen Tritt gegeben. Sie stand nämlich im Anlaufbereich, was mich störte. :-)

Wie hast Du es trotzdem geschafft, dass Du jetzt dieser Anlage plötzlich positiv gegenüber stehst?
An einer Schweizer Meisterschaft muss man allem etwas Positives abgewinnen können. Es kann ja auch an Grossanlässen vorkommen, dass der Boden nicht optimal ist. Also heisst das Motto: Das Beste daraus machen.

Kannst Du unseren Webgästen, unter denen es auch einige Hochspringer(innen) hat, verraten, ob Du in der Vorbereitung für diese Hallen-SM andere Akzente als im letzten Jahr gesetzt hast?
Das Zauberwort heisst "Moumis Klippe" (Anmerkung der Redaktion: Metallrohr, auf dem mit einem Brett balanciert werden kann). Damit habe ich im Winter intensiv gearbeitet. Ich habe zum Beispiel Kniebeugen mit Gewicht darauf gemacht. Das war gut für die Schnellkraftentwicklung und die Kräftigung der Fussgelenke.

Sicherlich hat auch Dein Trainer Ruedi Nyffenegger Anteil an Deinem Sieg. Ist er für Dich der Ralph Krueger des Hochsprungs?
Das kann man so sagen. Er schafft es immer wieder, neue Leute in unser Team zu integrieren. Dafür muss man ihn loben. Und natürlich kann er besser Deutsch als Ralph Krueger.

Welche Ziele hast Du Dir für die kommende Sommersaison gesetzt?
Den Winter bestätigen! Oder wie Du es sagst: Noch ein Brikett einwerfen. Mein Ziel sind die 2.20 m. Und natürlich Gold an den Freiluft-SM. Mit einem Hallentitel kann man nämlich noch nicht dem exklusiven Verein der Schweizermeister beitreten. Allerdings ist der Freilufttitel ein Stück schwerer zu holen.

Zum Schluss noch ein paar Stichworte:

Roland Egger
Kenne ich leider nicht persönlich. Ich sah ihn auch nie springen. Sein Aargauer Rekord (Anmerkung der Redaktion: 2.24 m) wird nicht mehr lange Bestand haben. Hoffentlich.

Peking 2008
Ich bereite mich schon heute mit chinesischem Essen auf die Wettkämpfe vor. Spass beiseite: Das wäre schon nicht schlecht. Nach dem heutigen Wettkampf bin ich aber wieder auf dem Boden der Realität zurück. Sollte ich heuer 2.20 m springen, ist Peking sicher planenswert.

14.22 m
Das ist meine persönliche Bestleistung im Dreisprung, die verbesserungswürdig ist. Ein Meter mehr wäre nicht schlecht. Davon bin ich aber weiter entfernt als von den 2.20 m im Hochsprung.

Valérie Geiser
Sitzt gerade links von mir. 50 % meines SM-Titels, also 1.04 m, gehen an sie. Sie ist mein treuester Fan.

Du 50 %, Valérie 50 %. Was bleibt dann noch für Ruedi übrig?
(lacht): Das Preisgeld!


Ich danke Dir für dieses Interview und wünsche weitere verletzungsfreie Höhenflüge.


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