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Interview

Pro Pede – Die Spezialisten für Bewegungsanalysen aus Staufen

Du wolltest schon immer eine Bewegungsanalyse mit hochauflösenden Kameras durchführen oder bist auf der Suche nach orthopädischen Schuheinlagen? Dann haben wir die optimale Lösung für dich: Mit der Pro Pede aus Staufen steht uns in Zukunft ein professioneller Partner im Bereich Bewegungs- und Sportwissenschaften sowie Orthopädie zur Verfügung. Wir haben Valentina Rosamilia für eine Bewegungsanalyse zu Julian Dutoit von Pro Pede geschickt und haben die beiden dazu befragt.

Florian Schwarb (florian.schwarb@btv-athletics.ch) am 24.06.2022 10:45

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War dies das erste Mal, dass du eine professionelle Laufanalyse durchgeführt hast?

Valentina: «Nein, ich hatte bereits eine 3D-Laufanalyse in der Rennbahnklinik.»

Was hat die Pro Pede bei dir genau analysiert?

Valentina: «Zuerst habe ich einige Tests auf einer Druckplatte gemacht, um zu sehen, wie ich auf dem Boden abrolle, wenn ich (barfuss) normal laufe. Dann bin ich mehrmals mit Sensoren im Schuh gerannt. Mit diesen Sensoren und einigen Kameras wurde mein Laufstil gefilmt und schliesslich analysiert.»

Wie fliesst diese Analyse nun in deinen Trainingsalltag ein?

Valentina: «Ich habe eine Woche später das Resultat bekommen mit konkreten Tipps und Übungen, die ich in mein Training einbauen kann. Das Dossier habe ich meinem Krafttrainer weitergeleitet. Grundsätzlich kannten wir meine Schwächen schon ungefähr, jedoch haben wir durch die Laufanalyse eine Bestätigung und genaue Informationen zur Verbesserung erhalten. Auch bei der Schuhauswahl hat mir die Analyse geholfen. Da ich von Adidas gesponsert bin, habe ich viele neue Schuhe, dessen Wirkung (auf meinen Fuss) ich noch nicht kannte.»

Wem würdest du die Analyse bei Julian von Pro Pede AG weiterempfehlen?

Valentina: «Grundsätzlich jedem, der seinen Laufstil verbessern möchte. Ebenfalls denjenigen, die Probleme mit dem Fussgelenk oder dem Knie haben. Dies kann nämlich auf den Schuh oder andere Mängel zurückzuführen sein. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, sich neben dem Training immer auch auf die Grundlagen zu konzentrieren, denn nur auf einer guten Basis lässt sich Weiteres aufbauen.»

Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Valentina: „Ich wurde sehr herzlich empfangen und die Laufanalyse hat mir Spaß gemacht. Die Rückmeldung, die ich anschließend bekommen habe, hat mich ebenfalls positiv überrascht. Sie ist sehr genau und zielführend.“

 

Was denkst du, wo liegen bei den Leichtathletinnen und -athleten die Problemzonen?

Julian: «Leichtathletinnen und -athleten haben oft intensive Lauf- und Sprungtrainingseinheiten, wobei zyklische Bewegungsabläufe stattfinden. Durch die wiederholenden Belastungen sind die Beinachsen- und Fussgelenkstabilität sowie auch die Haltung in der Dynamik während der Ausführung von zentraler Wichtigkeit. Meistens erkennen wir kleine Fehlstellungen beim Fussaufsatz oder stark verspannte Sehnen und Muskeln, die eine Gelenkfehlstellung mit sich ziehen. Dies kann zu direkten Fehlbelastungen im Fussgelenk, Wadenbein und Kniegelenk sowie auch in der Hüfte führen. Meistens treten an diesen Belastungszentren Schmerzen auf, obwohl der Ursprung für die Problematik nicht direkt am gleichen Ort entsteht.»

Wann empfiehlst du, eine Analyse bei euch durchzuführen?

Julian: «Wir empfehlen grundsätzlich jedem Athleten und jeder Athletin, eine Analyse durchzuführen. Das Laufen ist ein komplexes Bewegungsmuster, das wir seit dem Kleinkindalter täglich ausführen. Die Chance, dass Fehlstellungen bestehen, ist sehr gross, wobei durch präventive Massnahmen das Risiko für auftretende Schmerzen und allenfalls ein Aussetzen des Trainings minimiert werden kann. Spätestens aber bei Beschwerden durch Überbelastungen (Fussschmerzen, Patellarsehnenentzündungen oder Rückenschmerzen) nach dem Sport sollte eine Bewegungsanalyse durchgeführt werden. Ärzte und Physiotherapeutinnen haben meistens keine Möglichkeit, die Ursache während der Bewegung zu analysieren. Vielmehr werden die Symptome behandelt, wobei ein Rückfall und ein erneutes Auftreten von Schmerzen naheliegend sind, sobald das unveränderte Bewegungsverhalten im Training wieder aufgenommen wird.»

Wie läuft eine Analyse bei euch konkret ab? Muss ich da meine Nagelschuhe mitbringen?

Julian: «Zu Beginn des Untersuchs wird eine klinische Abklärung und Erfassung der Problemzonen dokumentiert, um einen Fokus während der Analyse zu definieren. Im Anschluss erfolgt eine Haltungsanalyse durch Fotos in der Statik. Zusätzlich wird eine Druckmessplatte eingesetzt, um evidenzbasierte Daten zur Untersuchung der Druckverteilung im Gehen zu erheben. In einem nächsten Schritt werden typische Bewegungsverhalten (Laufen, Sprints, Sprünge) anhand von Highspeed Kameras in einer Videoanalyse durchgeführt. Um ein möglichst wahrheitsgetreues Szenario während der Analyse zu provozieren, werden die Aufnahmen auf unserer hausinternen Tartanbahn gemacht. Wir verzichten, wie aus herkömmlichen Analysen bekannt, auf eine Laufband Analyse. Die Nagelschuhe können deshalb bei Sprintanalysen mitgebracht werden.»

Wie findest du heraus, ob eine Schuheinlage bei mir als Athlet oder Athletin empfehlenswert wäre?

Julian: «Mit den Druckmesswerten und der Videoanalyse stehen uns exakte Daten und Werte zur Verfügung, welche mit den genannten Schmerzzonen in Verbindung gebracht werden können. Eine Schuheinlage wird erst dann empfohlen, wenn die Fehlstellung mit Krafttrainingsinterventionen nicht korrigiert werden kann. Eine Sporteinlage kann auch vorübergehend zur Linderung der Schmerzen und Entlastung dienen, wobei die Absicht besteht, nach gezielten Kräftigungsübungen die Einlage wieder abzusetzen. Es besteht aber auch das Risiko, das die Fehlstellung stark ausgeprägt ist und eine Sporteinlage über einen undefinierten Zeitrahmen in gezielten hochintensiven Trainingseinheiten zur Unterstützung eingesetzt wird.»

Wieso renne ich als Sprinter nach einer Analyse bei euch schneller oder springe als Weitspringerin nachher weiter?

Julian: „Durch die Analyse lernt der Athlet oder die Athletin seine Stärken und Schwächen kennen. Somit kann mit gezielten Kräftigungsübungen oder Anpassungen des Laufstils eine Steigerung der Performance vorgenommen werden. Eine Analyse ist jedoch nur eine Standortbestimmung, die zwingende Konsequenzen auf das weiterführende Training oder die Physiotherapie haben muss. Sobald die Schwächen korrigiert werden, hat dies einen direkten Einfluss auf die Leistung der Athletinnen und Athleten.“ 

Wir vom BTV Aarau Athletics freuen uns riesig auf diese medizinische Partnerschaft und auf die daraus resultierenden Synergien. Mit den auf den BTV zugeschnittenen Analysetypen «Athletik/Präventation» und «Rehabilition» (siehe Link weiter unten) kommen wir in den Genuss von massgeschneiderten Analysen. Dabei profitieren wir von bedeutend vergünstigten Preisen, die exklusiv für BTV Aarau Athletics Mitglieder gelten. 

 

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