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Jan Hochstrasser auf dem Laufband in Magglingen Bild: Louis Heyer

«Jan Hochstrasser» - «Ich liebäugle mit der Quali für Rio»

1500m-Mittelstrecken-Spezialist Jan Hochstrasser gibt sich kämpferisch für die Saison 2016: Nebst der Verteidigung seines Schweizermeistertitel im 1500m hat der 27-jährige noch grössere Ziele - welche verrät er in diesem Bericht gleich selber. Doch was macht Hochstrasser, um seine Ambitionen zu verwirklichen und wie sieht er seinen Trainingsstand?

Jan Seitz (jan.seitz@btv-athletics.ch) am 26.01.2016 14:00

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Close Up Jan Hochstrasser
Jan Hochstrasser ist am 23.10.1988 in Kamerun geboren, seine Mutter ist Uganderin, sein Vater Schweizer. Nach 3-jähriger KV-Lehre mit anschliessender Berufsmaturität erhielt Hochstrasser 2014 den Bachelor in Betriebsökonomie an der FH Nordwestschweiz. Seit Herbst 2014 ist er im Masterstudium für BWL an der Universität in Fribourg.
Via „De Schnellscht Safenwiler“ begeisterte sich Jan für die Leichtathletik und trainierte seit 1997 beim TV Zofingen bevor er 2006 offiziell zum BTV Aarau wechselte. Der Fokus lag damals auf den Mittelstreckendistanzen 800m/1500m. Bereits 2005 durfte er sich bei den U18 über 800m seine erste SM-Medaille umhängen lassen. In den folgenden Jahren wurde er durch Stephan Fischer & Georg Schärer trainiert. Später unter Martin Leiser setzte er sich national an die Spitze, sodass er 2010 in das Nationalkader (heute Swiss Starters) aufgenommen wurde. 2012 holte sich Hochstrasser das erste Mal das Double Indoor- und Outdoor Schweizermeister über 800m und entschied sich fortan sein Studium für den Sport zu reduzieren, mit dem Ziel an der EM Zürich teilnehmen zu können. Zudem wechselte er zum Trainer Louis Heyer, bei welchem er auch aktuell trainiert. 2014 entdeckte er zufällig sein Talent über 1500m und schafft über diese Distanz die Qualifikation zur EM, an welcher er 22. wurde. Seine PB’s im 800m bzw. 1500m liegen bei 1.47.95 (2014) bzw. 3:39.54 (2014).

Hallensaison
In den vergangen Monaten trainierte Hochstrasser sehr viel an seiner Basis, sprich viel Dauerläufe und lange Intervalltrainings. Hinzu kommen seit diesem Monat auch einige Bahntrainings auf der Hallenbahn in Magglingen. „In den letzten Wochen habe ich sehr gut trainiert und ich fühle mich fit. Nachdem ich im November mit Knieschmerzen ins Wintertraining startete, passt nun alles!“, freut sich Hochstrasser. Er sieht die Wintersaison vor allem als Aufbau für den Sommer, weswegen er nur an zwei Hallenwettkämpfen starten wird. Am 06. Februar wird er am Hallenmeeting in Magglingen über 1000m am Start sein, als Vorbereitung und Standortbestimmung für die am 27./28. Februar stattfindende Hallenschweizermeisterschaft in St. Gallen. Dort will der 27-jährige seinen ersten 1500m Indoor Schweizer Meistertitel holen und evtl. auch über 3000m antreten.

Weitere Vorbereitungen
Um diesen Ziele zu erreichen, absolviert Jan ab dem 27. Januar einen 3.5-wöchigen Höhenblock in Magglingen. „Ich werde in Magglingen in einem Höhenzimmer auf rund 2500m schlafen. Das Zimmer wird durch einen Generator künstlich auf 2500m versetzt, indem der Sauerstoffanteil der Luft reduziert wird. Das Höhentraining ist für die roten Blutkörperchen und damit den Sauerstofftransport im Blut sehr wichtig. Ich habe bereits mehrere Aufenthalte in der Höhe gemacht, welche auch mit Hämoglobinmessungen dokumentiert wurden.“, erklärt Jan Hochstrasser.
Nach den Schweizer Meisterschaften wird Hochstrasser nochmals einen 3-4-wöchigen Höhentrainingsblock in Kenya absolvieren, ehe er im April mit dem Nationalkader die unmittelbare Saisonvorbereitung beginnt.

Ziele für die Saison 2016
Jan Hochstrasser ist nach wie vor Swiss Starter und gehört deshalb auch der Spitzensportförderung der Armee an. Alle Trainingslager (im Ausland und CH) kann er deshalb als Diensttage absolvieren und wird gem. Militär-EO besoldet. Dies ist ein willkommener Umstand, denn Hochstrasser wird ab Februar Profi sein: „Um mich optimal vorzubereiten, habe ich mich entschieden im Sommer keine Vorlesungen an der Uni zu besuchen“. Das grosse Ziel für die Saison 2016 ist die EM in Amsterdam (Juli 2016). Nebst dieser Qualifikation strebt der Mittelstreckenspezialist aber noch eine Nummer grösser an: „Wenn alles gut läuft, liebäugele ich mit der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio. Natürlich muss für dieses Ziel alles zusammenpassen, dessen bin ich mir bewusst.“

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