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«SM 2014» - Aarauer ohne Furcht vor starker Konkurrenz

Schweizer Meisterschaften in Frauenfeld sind immer etwas Spezielles. In diesem Jahr stehen die nationalen Titelkämpfe ganz im Zeichen der Heim-EM und die 12 teilnehmenden Aarauer brauchen sich in der Ostschweiz auf keinen Fall zu verstecken. Müller, Hügli, Odermatt und Co. sind bereit!

Jan Seitz (jan.seitz@btv-athletics.ch) am 25.07.2014 00:02

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Die Arrivierten mit Medaillenpotenzial


Mit dem SM-Verzicht von Jan Hochstrasser, der sich nach einem harten Wettkampfblock nochmals zielgerichtet auf die EM vorbereiten möchte, reduziert sich der Kreis der Aarauer Medaillenkandidaten auf ein Trio. Dieses hat es jedoch in sich.

Pascal Müller: Der Meisterschaftsspezialist
Sprinter Pascal Müller hat seine Verletzungsprobleme endgültig überwunden und ist - Bulle und die vergangenen Trainingswochen haben es gezeigt - mindestens so gut drauf wie 2012, als er an der SM in Bern 200-m-Silber und 100-m-Bronze gewinnen konnte. Doch die Konkurrenz im Schweizer Sprintbereich ist grösser denn je. Neben Wilson und Schenkel sorgten Burgunder, Somasundaram, Clivaz, Gugerli, Fongué, Chuard und Co. dafür, dass für einen Top-10-Platz in der Schweizer 100-m-Saisonbestenliste mindestens eine 10.50-er-Zeiten gelaufen werden muss.

So beeindruckend dies ist und klingt, so gut wissen Pascal Müller und sein Trainer Christian Germann um die Stärken des schnellsten Aarauers der letzten Jahre. Pascal Müller ist ein Meisterschaftsläufer und dann topfit, wenn es um Medaillen geht. So gezeigt auch an der SM 2013 in Luzern, an der Müller für viele überraschend, aber dennoch der Logik der Sache folgend, 200-m-Silber mit nach Hause nehmen konnte. Die starken Sprinter sollten weder am Freitag über 100m und schon gar nicht am Samstag über 200m ihre Rechnung ohne Pascal Müller machen.

Livia Odermatt: Stabiler denn je
Im Vorjahr sprang die bald 19-jährige Hochspringerin Livia Odermatt an der SM auf den vierten Rang. Die Sempacherin, die von Ruedi Nyffenegger trainiert wird, übersprang damals 1.68m - es war einer ihrer besten Saisonwettkämpfe. In diesem Jahr hat Odermatt in sechs ihrer sieben Wettkämpfe diese Höhe übertroffen, im siebten Fall sprang sie 1.68m.

Dies verdeutlicht wie stabil die diplomierte Kauffrau in den letzten Monaten geworden ist. Das macht sie - neben der Tatsache, dass sie mit 1.73m auf Rang 6 der Saisonbestenliste steht - am frühen Freitagabend zu einer heissen Anwärterin auf einen Topplatz im Hochsprungwettkampf der Frauen.

Jonas Hügli: Old but gold
Zugegeben: Alt ist er mit seinen 31 Lenzen wahrlich noch nicht. Und: Gold wird er an der SM wohl auch nicht gewinnen. Doch: Der Stabhochspringer Jonas Hügli gehört mit seiner Erfahrung und einer Saisonbestleistung von 4.80m zum erweiterten Kreise der Anwärter auf eine Medaille.

Schafft es der Sportwissenschaftler gut in den Wettkampf zu kommen und die wichtigen Höhen im ersten Versuch zu meistern, dann ist eine Überraschung nicht ausgeschlossen. Sicher ist: Auch graumeliertes Haar macht sich gut auf einem SM-Podest.

Aarauer Überraschungskandidaten


Neben dem Trio mit Medaillenchancen hat ein Aarauer Quartett Chancen auf einen Finalplatz. Julian Grädel (400m), Oliver Meister (400m Hürden), Pin Wanheab (100m, 200m) und Patrick Zutter (400m Hürden) können in Frauenfeld alle für eine Überraschung gut sein. Gelingt es ihnen, in den Vorläufen nahe an ihre Bestzeiten heranzukommen, dann ist ein Finalplatz in Reichweite. Wir drücken die Daumen.

New Kids on the Block


Auf das Trio und das Quartett folgt bekanntlich das Quintett - in diesem speziellen Fall das Quintett der SM-Neulinge. Dieses wird angeführt von Jonas Werner, dem Überraschungsmann dieser Saison. Der Niederämter im BTV-Dress hat seine Bestzeiten über 100m und 200m auf starke 10.76 bzw. 21.80 korrigiert und gehört damit auch zum erweiterten Kreis der Finalanwärter.

Ganz besonders erfreulich ist, dass mit Anna Lüber (100m), Selina Ummel, Roman Hüsler (beide 800m) sowie May-Madeleine Gysi vier Athleten mit Jahrgängen zwischen 1995 und 1997 den Sprung an die SM der Grossen geschafft haben. Ein weiterer Beweis dafür, dass sich die Investitionen in unseren Nachwuchs mehr als nur lohnen. Wir freuen uns auf die kommenden Generation.

Frauenfeld 2014: Ganz im Zeichen der EM

(Quelle: Swiss Athletics)
Diesen Freitag und Samstag (25./26. Juli) blickt die Schweizer Leichtathletikwelt nach Frauenfeld: Im Stadion Kleine Allmend finden die Schweizer Meisterschaften der Aktiven statt. Hochstehende Titelkämpfe, die ganz im Zeichen der EM in Zürich stehen.

An den Schweizer Meisterschaften in Frauenfeld ist die Schweizer Leichtathletikelite fast vollständig versammelt. Mit Ausnahme der Marathonläufer und Geherinnen sind die bereits für die EM in Zürich (12. bis 17. August) selektionierten Swiss Starters fast alle dabei. Das Programm ist bei dieser SM, die erneut mit einem kompakten Zeitplan am Freitag und Samstag über die Bühne geht, zweifellos attraktiv. Das Publikum kann sich somit auf hochstehende Entscheidungen freuen.

Während die Mehrzahl der schnellsten Sprinter des Landes und die „Techniker“ in ihren Paradedisziplinen an den Start gehen, haben sich andere Athletinnen für eine alternative Disziplin eingeschrieben – so beispielsweise die 800-m-Läuferin Selina Büchel (KTV Bütschwil) und die Sprint-Spezialistin Lea Sprunger (COVA Nyon) über 400 m oder die nationale Steeple-Rekordhalterin Fabienne Schlumpf (TG Hütten) über 1500 m. Die drei stärksten Siebenkämpferinnen – Ellen Sprunger (COVA Nyon), Linda Züblin (LAR Bischofszell) und Valérie Reggel (LV Winterthur) – werden sich in drei oder vier Disziplinen mit den Spezialistinnen messen.

Die Zuschauer können über eine Passerelle in den Innenbereich der Anlage gelangen, von wo aus die Athletinnen und Athleten noch besser zu beobachten sind.

Speaker sprechen Deutsch und Englisch
Die nationalen Titelkämpfe stehen in organisatorischer Hinsicht ganz im Zeichen der Heim-EM in Zürich. So stehen beispielsweise alle EM-Kampfgerichte im Einsatz, ebenso die beiden deutsch- sowie die beiden englischsprachigen Speaker. Das Maskottchen Cooly wird Fans und Athleten animieren, die Werfer können sich darauf freuen, dass ihre Geräte vom Original-Gerätetransportfahrzeug transportiert werden.

Erstmals werden sich die Athletinnen und Athleten an einer SM in einem separaten Einlaufstadion aufwärmen. Dort befindet sich Call Room 1. Mit Kleinbussen werden die Protagonisten von dort ins Hauptstadion gefahren, wo sich Call Room 2 befindet. Dies entspricht dem Ablauf an der EM in Zürich. Wichtig ist, dass alle SM-Starter für diesen Ablauf genügend Zeit einplanen.

Qualifikationsmöglichkeit für den EM-Testwettkampf
An der SM werden auch die Startplätze beim EM-Testwettkampf am Sonntag, 10. August im Zürcher Letzigrund-Stadion vergeben. Diesen Wettkampf führen die Organisatoren der EM in Zusammenarbeit mit Swiss Athletics durch. Bei diesem geht es darum, die ganze Infrastruktur, die Abläufe, die TV-Übertragung sowie die Kampfgerichte unter Wettkampfbedingungen zu testen. Dieser Anlass dauert von 14 bis ca. 16.30 Uhr. Am Testwettkampf startberechtigt sind die besten SM-Teilnehmer, die keine EM-Limite erfüllt haben. Interessierte Athletinnen und Athleten müssen sich auf der Website von Swiss Athletics bis zum 23. Juli online anmelden.

Live-Stream auf der Swiss-Starters-Website
Die Leichtathletik-SM in Frauenfeld kann live im Internet verfolgt werden. Auf www.swiss-starters.ch wird das Signal des in Frauenfeld installierten Videoscreens ins Internet gestreamt. Die Veranstalter können dabei das vom Schweizer Fernsehen produzierte Bildmaterial verwenden. Die Live-Übertragung beginnt am Freitag und Samstag jeweils um 15.45 Uhr.

Im Einsatz steht nach der erfolgreichen Premiere bei Athletissima Lausanne zum zweiten Mal auch das Live Center von www.swiss-starters.ch. Der umfassende News-Service im Live Center beinhaltet neben dem Live-Stream einen Live-Ticker, Highlight-Videos und weitere Berichte rund um die SM in Frauenfeld. Dieses Projekt lancierten Swiss Athletics und die EM 2014 in Zusammenarbeit mit dem Nationalteam-Partner UBS.

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